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Violette Wiesen

Die Absperrbänder deuten bereits Anfang März an, was den kleinen Ort Zavelstein bei Bad Teinach in den folgenden Wochen erwarten wird. Wenn in der zweiten Märzhälfte der Crocus neglectus in voller Blüte steht, strömen die Blumenfreunde durch die Straßen des Ortes und um ihn herum. Und auf diesen Straßen und Wegen sollen die Gäste auch bleiben, damit sie die zarten Blüten auf den Feldern nicht zertreten. 

 

Herkunft ungewiss

Der Crocus neglectus, der wilde Krokus, mag es warm. Wie er aus dem Mittelmeerraum ausgerechnet auf die Zavelsteiner Wiesen kam, ist nicht so ganz klar. Die wahrscheinlichste der Geschichten, die in solchen Fällen schnell entstehen, ist die vom Burgherrn Benjamin Buwinghausen von Wallmerode. Er Soll 1620 die Pflanze von einer Reise mitgebracht haben, um den Zavelsteiner Burggarten im Frühjahr violett zu färben. 

 

Verbreitung durchs Vieh

Zwischenzeitlich haben die Krokusse den Burggarten verlassen und sich auf den Wiesen rund um Zavelstein niedergelassen. Das liebe Vieh hilft dabei, ohne etwas davon zu ahnen. Die Samenstände der Krokusse werden auf den Wiesen mit dem Gras

abgemäht und landen so im Viehfutter. Die Tiere scheiden die Samen unverdaut wieder aus. Mit dem Dung werden die Wiesen besprengt und die Krokusse auf diesem Weg ausgesät. Mehr als eine Million sollen in Zavelstein wachsen, wer auch immer sie gezählt oder geschätzt haben mag.

 

Rauhhaardackel Hermine
Hermine und andere Hunde dürfen nicht auf die Krokuswiesen in Zavelstein

Wege zum Krokus

Der Krokusweg ist 3,8 Kilometer lang und führt zu den Hotspots der Krokusblüte. Der Weg beginnt am Marktplatz in Zavelstein und ist gut ausgeschildert. Auf sieben Tafeln erfährt man Hintergründe zum Crocus neglectus.

 

Wer mehr wandern möchte, kann die 10,4 Kilometer lange Krokustour gehen. 

Besonders schön leuchten die meist violetten Krokusse in der Abendsonne.

 

Über den Blütenstand informiert das Teinachtal auf seiner Homepage und auf Facebook und Instagram.

 

Führungen werden für Gruppen angeboten, aber es gibt auch jedes Jahr öffentliche Führungen. Die Termine finden sich ebenfalls auf der Homepage des Teinachtals.

 

Für eine Pause empfiehlt sich das Wanderheim, das an der Strecke liegt, an einem sonnigen Tag sollte man sich auf alle Fälle in den Biergarten setzen.