"Wer hatte denn diese Idee?", hätte mich meine längst verstorbene Schwiegermutter gefragt, wenn ich ihr vom "National Black Forest Cake Day" erzählt hätte. Ja, wer hatte eigentlich die Idee, den 28. März zum Tag der Schwarzwälder Kirschtorte auszurufen, zumindest in den USA? So wirklich weiß das niemand, auch die Rechercheure bei kuriose-feiertage.de nicht. Mein Anlass, die erste Schwarzwälder Kirschtorte meines Lebens zu montieren war allerdings nicht, den amerikanischen Tortentag zu begehen, sondern ein Buchprojekt: "Mein Südschwarzwald", erschienen im Herbst 2023 im 8grad Verlag Freiburg.
Im Kapitel "Schwarzwälder Kirschtorte" erzähle ich, wo ich die teuerste Schwarzwälder gegessen habe (ein Stück "forêt-noire" in Südfrankreich für umgerechnet zwölf Euro), wo ich gerne Kirschtorte esse (im Landfrauen-Café "Goldene Krone" in St. Märgen), was beim Kirschtortenfestival in Todtnauberg gefordert ist (in 20 Minuten ein Tortenwunder zu schaffen) und wie es mir beim Backen und Montieren so ergangen ist. Ein bisschen eine Ahnung davon geben Euch die Fotos. In meinem Buch beschreibe ich das Experiment so:
"Ja, ich habe es tatsächlich gewagt und bin auch ziemlich zufrieden. Vom Aussehen her würde ich sagen: »schwungvolle Variante des Klassikers«. Will heißen, mit der Palette locker drapierte Sahne rundum, die Rosetten für die Kirschtorte eher hingeworfen
als exakt mit dem Beutel gespritzt. Die Bisquitböden gelungen, wenn auch vielleicht ein wenig zu lange gebacken, sodass der Tortenbodenschneider nicht so richtig durch den Rand durchkommt. Also das große Messer aus der Schublade genommen, aber damit wird es halt nie so ganz gleichmäßig. Der mittlere Boden hat ein Loch. Da kommen Krümel rein und Sahne drauf. Das passt. Es schaut mir ja kein Juror über die Schulter." (Cornelia Tomaschko, Mein Südschwarzwald, Freiburg 2023, S. 75)
Falls mich doch noch der Ehrgeiz packen sollte, am Kirschtortenfestival in Todtnauberg teilzunehmen, habe ich noch mehr als ein Jahr Zeit zu üben. Das findet das nächste Mal im April 2025 statt.
Übrigens, die Bisquitböden habe ich mit sieben Eiern gebacken, wie die Landfrauen in St. Märgen.