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Museum Frieder Burda

Es ist das Licht. Dieses natürliche Licht, das durch die großformatigen Fenster fällt und die Kunstwerke je nach Wetter, Tages- und Jahreszeit anders beleuchtet.

Architekt Richard Meier hat so viel von diesem besonderen Licht in das Museum Frieder Burda in Baden-Baden hineingeholt, dass allein der Gang durchs Haus ein Erlebnis ist. Und dennoch lenkt die Architektur nicht von der Kunst ab.

 

Kunstwerk Wand

Weiß ist die prägende Farbe des Gebäudes, doch bis 4. Oktober 2020 liegt viel Farbe über dem Weiß. Nicht nur in den farbintensiven Gemälden in der aktuellen Ausstellung "Die Bilder der Brüder. Eine Sammlungsgeschichte der Familie Burda" sondern auch direkt auf den Museumswänden. Der amerikanische Künstler Carl Ostendarp gibt den Meisterwerken des Expressionismus mit seiner Wandmalerei einen ausdrucksstarken Hintergrund. Konkurrenz zu den Bildern? In keiner Weise. Ein harmonisches Seh-Erlebnis. Wer den Sound zu diesem Werk auf der Wand hören möchte, findet bei Spotify die Playlist "Carl Ostendarp Museum Frieder Burda". 

Die Bilder der Brüder

Wer sind sie, diese drei Burda-Brüder? Franz, Frieder und Hubert, deren Eltern die Medienlandschaft der Nachkriegszeit intensiv mitgestaltet haben und mit dem wachsenden Erfolg in Kunst investierten, ohne jedoch als Kunstsammler jene Professionalität zu erreichen wie ihr Sohn Frieder in späteren Jahren. Die Werke, die sie hinterließen, gingen in die Sammlungen der Söhne über. Jetzt hängt eine Auswahl der Bilder der Brüder in Baden-Baden, ohne dass man sehen könnte aus welcher Sammlung das einzelne Werk stammt. Ausgewählt für diese Ausstellung sind Werke des deutschen Expressionismus.

 

Hintergründiges

Der Titel der Ausstellung setzt einen deutlichen Akzent auf die Familie. Wer den zweiteiligen Film "Aenne Burda - Die Wirtschaftswunderfrau" gesehen hat, hat schon ein paar Eindrücke vom Leben der Burdas Ende der 40er Jahre und in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts bekommen. Das Magazin zur Ausstellung öffnet das Familienalbum bis in die 80er Jahre und setzt die Familiengeschichte in Bezug zur Zeitgeschichte - und zur Sammlungsgeschichte der Familie Burda, zu der auch seit 2004 dieses lichtdurchflutete Gebäude an der Lichtentaler Allee in Baden-Baden gehört.

 

Vordergründiges

In Zeiten von Corona ist es empfehlenswert, ein Ticket für die Ausstellung über den online-Shop zu kaufen. Dort kann man auch einen Audio-Guide buchen. Das Museum Frieder Burda ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an Feiertagen auch montags. Am 14. Juli 2020, dem ersten Todestag von Frieder Burda ist das Haus ausnahmsweise geschlossen. 

Zur Vorbereitung auf den Ausstellungsbesuch ist ein Flyer online.